Durch die Zuckerkrankheit können nahezu alle Gewebeanteile des Auges geschädigt werden, z. B. kann sich eine Linsentrübung (Katarakt, Grauer Star) oder eine Augendruckerhöhung (Glaukom, Grüner Star) ergeben. Die weitaus meisten Sehverschlechterungen beim Diabetes werden jedoch durch Netzhautschäden verursacht. Dieses Krankheitsbild wird Diabetische Retinopathie genannt. Es wird geschätzt, dass 90 % aller Diabetiker nach 20 Jahren an einer Retinopathie leiden. Die Krankheit kann zur Erblindung führen.
Durch Veränderungen kleiner Gefäße kommt es bei der Diabetischen Retinopathie zum Sauerstoffmangel im Gewebe und zur Aussprossung neuer, brüchiger Gefäße. Es kann zur Wassereinlagerung (Ödem) in der Netzhaut kommen. Kleine und größere Blutungen können auftreten. Nach und nach kann die Netzhaut so geschädigt werden, dass es zu einer erheblichen Sehminderung oder zur Erblindung kommt. Meist wird über lange Zeit vom Patienten nichts bemerkt, daher sind Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig.